Die Karte für den Kiez

Eine illustrierte Stadtteilkarte präsentiert das QM-Gebiet Badstraße

Vor dem Bahnhof Gesundbrunnen rennen spielende Kinder und Hunde, während unten ein ICE einfährt. Im Fußballkäfig am Luisenbad wird der Ball so kräftig gespielt, dass er über den Zaun fliegt. Und in der Prinzenallee drehen sich die Dönerspieße. Das pralle Kiezleben, möchte man meinen …

 

 

Passen perfekt aneinander: Die illustrierten Kiezkarten von Sprengelkiez (links), Pankstraße (Mitte) und Badstraße, die alle von Illustrator Burkhard Piller gezeichnet wurden

In der Tat: Prall stellt sich das Kiezleben dar in der handillustrierten Kiezkarte, die unter dem Namen „Deine Kiezkarte“ ab sofort im QM-Büro abgeholt werden kann. Auftraggeberin für das Projekt war das Quartiersmanagement Badstraße.

Fast acht Monate hat es gedauert, ehe die im A1-Format gedruckte und auf knapp A5 gefaltete Karte nun vorliegt, und diese wurden gut genutzt. „Es mag einem lang erscheinen, aber um einen dicht besiedelten städtischen Raum wie diesen möglichst umfassend in so einem Format darzustellen, ist viel an Vorarbeit notwendig“, sagt Annette Wolter von der Agentur georg+georg, die die Karte gestaltete. Um so schöner ist es, dass man der Karte diese Arbeit nicht ansieht, sondern sie verspielt und leicht erfassbar daher kommt. Illustrator Burkhard Piller wohnt selbst im Wedding und hat nach den QM-Gebieten Sprengelkiez und Pankstraße nun die dritte Karte mit Weddinger Stadträumen bis ins Detail ausgestaltet. „Wenn ich eine Straße Haus für Haus nachzeichne, habe ich am Ende das Gefühl, das Gebiet sehr gut zu kennen – obwohl ich vielleicht noch nie dort war“, meint Piller. „Gerade weil es mein Kiez ist, macht mir die Arbeit an den Weddinger Karten besonderen Spaß.“

Am Anfang des Entstehungsprozesses stand ein offener Workshop im Foyer der Bibliothek am Luisenbad. Hier ging es darum, Orte zu identifizieren, die für den Kiez wichtig sind und sich auf jeden Fall auf der Karte wiederfinden müssen. Um diese Orte dann möglichst gut wiedererkennen zu können, mussten fotografische Vorlagen erstellt werden, mit deren Hilfe Burkhard Piller seine kleinteiligen Illustrationen erstellte. Ein Problem, dass sich aus der Perspektive der Karte – Betrachtungsstandpunkt ist ungefähr Südwesten – ergab, umschiffte der Illustrator mit künstlerischer Freiheit. So ist etwa das gigantische Boateng-Graffiti in der Badstraße dem Betrachter abgewandt. Weglassen konnte man es aber nicht, dafür ist es zu wichtig. So wurde sie kurzerhand einen Block verschoben und umgedreht. Der Betrachter wird es nachsehen …

Aber die Karte hat nicht nur die formatfüllende Zeichnung vorne – auf der Rückseite stehen interessante Details zu ausgewählten Orten, zur Geschichte des Kiezes und jede Menge wichtiger Adressen aus unserem Kiez. Graphikdesignerin Maja Schudi gestaltete die Rückseite so, dass die Informationen möglichst schnell sichtbar und leicht zu erfassen sind: „Meine Idee ist, dass man die Rückseite als Plakat neben die Vorderseite hängen könnte. Und ich denke, das ist uns ganz gut gelungen. Natürlich auch, weil mit den Illustrationen automatisch positive Energie auf die Seite kommt“, zeigt sie sich zufrieden.

Erste Reaktionen auf die Karte sind super. Connie Breitkreutz berichtete am Rande eines Interviews, das demnächst auf dieser Seite erscheint, dass sie sich die Karte sofort in ihr Büro gehängt habe. Seitdem war die häufigste Frage, die dort geäußert wurde die, wo man die Karte beziehen könne. Auch das Quartiersmanagement freut sich. Quartiersmanagerin Özlem Ayaydinli: „Die Karte ist eine Superchance, mit den Menschen hier in Kontakt zu kommen. Denn alle identifizieren sich mit dem Ort, an dem sie leben oder arbeiten. Und diese Karte bietet noch mal einen neuen Blick auf das Quartier. Im Zusammenhang sieht man, wie bunt und lebendig unsere Nachbarschaft ist. Die Karte wird nie langweilig, denn es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken, wie im realen Badstraßenkiez.“

Die illustrierte Kiezkarte kann ab sofort im QM-Büro, Bellermannstraße 81, kostenlos abgeholt werden.