Alles so schön bunt hier

Erstes Bildungsfest für den Badstraßenkiez in der Grüntaler Straße

Eine Straße voller Kinder, ein buntes Musik- und Unterhaltungsprogramm, Spiele, Infos und leckeres Essen – hört sich gut an, oder? Am Nachmittag des 14. September konnte man ausnahmsweise nicht nur in der Willy-Brandt-Teamschule im Badstraßenkiez Bildung genießen, sondern auch davor.

 

Beim ersten Bildungsfest des Netzwerks Kiezbildung konnten sich Schülerinnen und Schüler sowie Interessierte aus dem ganzen Viertel über lokale Bildungsangebote informieren und dabei einem Kulturprogramm lauschen. Entlang der Grüntaler Straße hatten rund zehn ortsansässige Organisationen Informationsstände aufgebaut, an denen sie ihre Arbeit erklärten und zukünftige Projekte vorstellten. Dabei wurden nicht nur trockene Fakten geliefert, sondern ein vielfältiges und kindergerechtes Unterhaltungsprogramm präsentiert. So etwa am Stand des „Klingenden Museums Berlin“, wo es allerlei Musikinstrumente von Posaune bis Kontrabass auszuprobieren gab.


MÄDEA fragt nach dem Schlüssel zum Glück, viele Kinder antworteten

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Schräg gegenüber machte eine farbenfrohe Auslage auf den Stand des interkulturellen Zentrums für Mädchen und junge Frauen MÄDEA aufmerksam. Mit bunten Farben hatten die jungen Künstlerinnen die Frage „Was brauchst du, um glücklich zu sein?“ beantwortet. Ein Haustier, mehr Freizeit, einen Garten und ein Studium waren die häufigsten Wünsche. Als Projekt des Sozialpädagogischen Instituts Berlin bietet MÄDEA seinen Besucherinnen Bildungsangebote, gemeinsames Tanzen, Schreiben oder Malen und fördert ihre soziale und politische Teilhabe im Rahmen von Stadtbesichtigungen und Diskussionen mit Politikern.

 Am Stand des Klingenden Museums konnten Kids Instrumente ausprobieren

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Weitere Aussteller waren beispielsweise die Chance – Bildung, Jugend und Sport BJS gGmbH, die Menschen ohne Arbeit und Ausbildung dabei unterstützt, Schulabschlüsse zu erlangen und Anschluss auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Im Fokus der Pädagogen steht dabei immer die kulturelle Vielfalt der Teilnehmer, denen sie persönliche und individuelle Beratungen anbieten.

Die Kümmelküche, eine der neuesten von acht Lernwerkstätten in der Gartenstadt Atlantic, bietet seit diesem Frühjahr Kochworkshops für Jung und Alt an. Dabei schlagen die Köche auch immer wieder die Brücke zu den Themengebieten der übrigen Lernwerkstätten. So kann man dort beispielsweise unter dem Motto „Hamlet und Omelette“ ein Theater-Küchen-Crossover erleben oder beim Topforchester mit dem Klingenden Museum heiße Rhythmen kreieren.

Der Verein STADTGESCHICHTEN veranstaltet seit 2011 vor allem interaktive Kunst- und Mitmachaktionen, bei denen die Teilnehmer ihre Stadt erkunden und selbst mitgestalten können.

Erstmals mit dabei waren die Projektträger des neuen QM-Projektes „Kiezkultur“, georg+georg. Ein kurzer Animationsfilm, der in Dauerschleife auf einem Monitor lief, lockte Kinder und Erwachsene an, um sie nach ihren Wünschen vor allem für ein mobiles Kiezkino zu fragen. Noch mehr als das Video begeisterte die Kinder das mitgebrachte Popcorn, sodass im Gegenzug auch jede Menge Fragebögen ausgefüllt wurden.



Bezirksbürgermeister von Dassel bei seiner Ansprache

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Das vielfältige Angebot interessierte auch Stephan von Dassel, den Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, der das Bildungsfest miteröffnete: „Ich bin ganz beeindruckt, was ihr hier auf die Beine gestellt habt“, verriet er einer Gruppe von Schüler*innen der Willy-Brandt-Teamschule, die eine eigene Tanzchoreografie präsentierten. Im Anschluss an seine Rede lud er die Jugendlichen dazu ein, ihm allerhand Fragen zu seinem Job und zu seinen Ideen für den Kiez zu stellen.

Bei den Besucher*innen kam das Bildungsfest offensichtlich gut an. Eifrig liefen die Kinder und Jugendlichen von Stand zu Stand, um alles auszuprobieren, was ihnen angeboten wurde. Und das nicht nur, weil auch Popcorn und Kuchen bereitstanden. So wird es hoffentlich nicht bei diesem ersten Bildungsfest bleiben, die Organisatoren vom STADTGESCHICHTEN kündigten bereits an, dass das Netzwerk Kiezbildung für 2019 eine Fortsetzung der Reihe anstrebt. Das Projekt wird durch das QM Badstraße mit den Projektfonds-Mitteln der Sozialen Stadt gefördert.

Text und Fotos: Jonathan Andrae