Kiezkosmos erleuchtet die Grüntaler Straße

Die Lichtergalerie auf dem Grünstreifen feiert Eröffnung

Noch ist es herbstlich bunt auf den Berliner Straßen, doch der Winter steht schon vor der Tür. Die Tage werden spürbar kürzer. Um 18 Uhr geht die Sonne unter und es wird duster in der Grüntaler Straße. Kinder und Jugendliche fühlen sich unsicher, wenn sie in der Dämmerung hier entlang laufen und Eltern sorgen sich um ihre Kinder. Schon lange wünschen sich die Mädchen von MÄDEA eine Beleuchtung des Grünstreifens. Mit dem Projekt Kiezkosmos kann nun Birgit Bogner zusammen mit zwei Künstlern diesen Wunsch erfüllen.

Gemeinsam mit der Kita Stettiner Straße und den MÄDEA-Mädchen wurden würfelförmige Lampions bemalt. Auch auf dem Nachbarschaftsfest in der Grüntaler Straße im Mai gab es einen Workshop zur Gestaltung der Leuchtkörper. Die beiden Künstler Thomas Klasen und Sophia Carmago haben diese anschließend lackiert, damit sie Wind und Wetter trotzen.

Birgit Bogner

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Nun hängen die Lampions das erste Mal. Den Strom stellt die Kita Stettiner Straße zu Verfügung. Mit Hilfe von langen Kabeln entlang der Baumkronen werden die Lampions versorgt. Thomas Klasen krabbelt immer wieder die lange Leiter hinauf, um mehr und mehr Lampions in dem großen Baum an  der Grüntaler- Ecke Bellermannstraße aufzuhängen. „Öffentlicher Raum ist veränderbar, er ist etwas, das wir mitgestalten können“, sagt Thomas Klasen. Der entstandene Lichtpunkt bringt die Nachbarn zusammen, denn Licht hat eine anziehende Wirkung. „Alles, was ihr hier macht“, erklärt der Künstler „ist auch Teil der Galerie.“
Während der Eröffnung kommt ein Junge die Bellermannstraße entlang. Er sieht die Menschenansammlung und ruft. „Seit ihr alle gut drauf?„ „Ja, wunderbar“ erwidert Klasen schmunzelnd, denn das sind sie. Alle freuen sich über den neuen Lichtpunkt auf dem Grünstreifen, ein kleines bisschen mehr Sicherheit für die Kinder und Jugendlichen und außerdem sieht es auch noch gut aus.

Künstler Thomas Klasen bringt die Lampions an

 

Bunt bemalte Kunstwerke der Kids

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Einen kleinen historischen Rückblick auf die Grüntaler Straße hat Diana Schaal vorbereitet. Es ist die Premiere ihres neuen Mikrophons. Verkabelt mit einem Headset und einem kleinen Lautsprecher, der an ihrem Gürtel befestigt ist, beginnt sie ihre Tour. Sie erzählt von einer russischen Rutschbahn, einem verärgerten Herrn Bellermann und einem eitlen Graf Friedrich von Itzenplitz. Alle folgen ihr im Gänsemarsch. Ihre Tour ist diesmal auf die jüngeren Zuhörer ausgerichtet und so stellt sie immer wieder Fragen. Die MÄDEAs sind fit auf dem Gebiet und wissen schon ziemlich viel über die Vergangenheit ihres Kiezes. Auch, dass auf dem Grünstreifen früher mal Schienen waren, auf denen Dampfloks von Berlin nach Stettin fuhren, war ihnen bekannt.

historische Führung mit Diana Schaal

Der Lichtpunkt als Ort der Zusammenkunft

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Diana Schaal erinnert sich an das Lied, das die Kinder der Gesundbrunnen Grundschule zum Bildungsfest im September vorgetragen haben. Sie sangen: „Wir wissen zwar nicht wo der Brunnen ist, aber es geht uns gut.“ Der Brunnen befand sich am Luisenbad, erklärt sie, wo sich heute die Bibliothek befindet, er wurde bei Bauarbeiten jedoch versehentlich zugeschüttet.

Zurück am Lichtpunkt hat sich die Kita A Capella aus der Stettinger Straße bereits positioniert. Gemeinsam geben die Kinder einige Lieder zum Besten. Die Chorleiter unterstützen ihre Schützlinge mit Xylophon und Bewegungen.
Dann folgen alle Birgit Bogner zum nächsten Lichtpunkt nur einige Meter weiter auf Höhe des Mädchenzentrums MÄDEA. Hier wird das Hundekotproblem wieder deutlich spürbar. Um die eine oder andere Termine muss man leider Bogen machen. Die Mädchen tanzen zu poppigen Sounds eine einstudierte Choreografie. „We are mothers, we are teachers, we are beautiful, beautiful creatures.“ heißt es im Songtext. Dabei sein werden sie auch am 14. Februar 2020 zur Tanzdemo gegen Gewalt an Frauen am Brandenburger Tor.

Auftritt der Kita A Capella 

MÄDEA-Mädchen tanzen

Zweiter Lichtpunkt

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Zum Abschluss gibt es Kuchen und Gebäck. Nachbarlicher Austausch unter den Lampions der Lichtergalerie, welche nun bis Ende März 2020 den Grünstreifen am Abend beleuchten.

Zur gemütlichen herbstlichen Stimmung hat das Projekt Kiezkosmos noch mehr geplant. Ab 1. November wird es mehrere Lesungen an verschiedenen Orten im Badstraßen-Kiez geben. Viele verschiedene Bücher und Geschichten für jung und alt werden dabei sein.

Die Lese-Termine findet ihr auf der facebook Seite.

Text/Fotos: Anna Lindner

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