Führung, Film, Funk und Fanta

Adventskalender-Tür 14 ist Süß + Salzig

Der Adventskalender im QM-Gebiet Badstraße öffnet am 14. Dezember die Tür zu einem ganz besonderen Ort: dem Lobe Block in der Böttgerstraße. Süß und Salzig, so soll der Abend werden, verspricht das Werbeplakat für die Veranstaltung.

Süß + Salzig heißt auch die Veranstaltungsreihe, die das Gesicht des neuen QM-Projektes „Kiezkultur“ ist. Die Macher von georg+georg wollen in deren Rahmen Kultur in den Kiez bringen, niedrigschwellig, nachhaltig und vor allem mit viel Spaß. Ein Schwerpunkt des Projektes liegt auf Kinoveranstaltungen an wechselnden Orten.

Und so gibt es auch an diesem Abend einen Film im Repertoire – „So was von da“ heißt der Streifen und gut 50 Leute sind dazu gekommen. Dazu zählt auch Hauptdarsteller Niklas Bruhn. Aber fangen wir doch einfach mal mit dem Anfang an. Der Aufbau der Technik läuft noch, als die ersten Gäste neugierig in den erst im September eröffneten, kaskadenartig organisierten Bau kommen. Soundcheck im Saal, draußen kalt? Da greift man doch erstmal zum wärmenden Punsch.

 

Neugierig auf das Neue: Die Besucher bei der Führung

_____________________________________________________________________________________________________

So neu wie das Haus, so groß das Interesse daran bei den Besuchern. Also erstmal Führung.  Lea vom Lobe-Team lädt zum Rundgang durch den Bau, den Architekt Arno Brandlhuber als offenes Kreativzentrum geplant hat. Der futuristische Betonbau ist ein echter Hingucker und beherbergt Ateliers, Wohnungen und ein Restaurant, in dem heute parallel eine Weihnachtsfete steigt. Aber ohne uns, wir sind schon verplant.

Nämlich hier: Das Kinoprogramm startet mit lokalem Output der Filmkunstszene. Best of „90 Sekunden Wedding“ ist die Vorband zum Hauptfilm. In Kooperation mit dem Weddingweiser gibt es alle Jahre wieder einen Kurzfilm-Wettbewerb, der heuer justament in diesen Tagen entschieden wird. Hier und heute gibt es die drei Gewinnerfilme und den Publikumsliebling aus dem Vorjahr. Der Abgesandten des Weddingweisers steht der Sinn gerade nicht so nach Interiew, so dass dieser Programmpunkt zwar unkommentiert bleibt, aber trotzdem Eindruck zu machen versteht.

Interessiertes Publikum schaut den Hauptfilm

_____________________________________________________________________________________________________

„So was von da“ startet pünktlich um 19:30. Der Szenemovie aus dem Hamburger Kiez bringt so einiges auf die Leinwand, was auch im Wedding passieren könnte. Die 2018er-Produktion präsentiert die letzte Nacht eines Kiezclubs in St. Pauli und Oskar, der hier seinen persönlichen Showdown erleben muss. Die furiosen 100 Minuten finden Anklang beim Publikum, erst recht, als Niklas Bruhn, der Oskar aus dem Film, im Nachgang Rede und Antwort steht. Man lernt einiges, zum Beispiel, dass die Parties im Film echt waren, aber die Getränke der Schauspieler markiert und alkoholfrei. Letzteres auf jeden Fall anders als heute zumeist. Bruhn aber entschied sich für Fanta …

Frisch dank Fanta: Hauptdarsteller Niklas Bruhn im Süß + Salzig-Licht

_____________________________________________________________________________________________________

Chillen nach dem Film? Nicht mit „Süß + Salzig“! „Annie and the Skywalkers“, eine junge Weddinger Band, schrubbt Psychedelic Indie und hält viele davon ab, gleich die Kurve zu kratzen. Die vier Musiker kombinieren hypnotische Gitarrenriffs und souligen Gesang mit rockigen Basslines und funky Rhythmen. (Der letzte Satz stammt aus der Promo der Band, fakt ist: Es hat Spaß gemacht.)

Annie and the Skywalkers live im Lobe Block

_____________________________________________________________________________________________________

 

War’n guter Abend, oder? „Auf jeden Fall mal interessant, hier in das Haus rein zu gucken. Der Film war OK, die Band besser – ich habe es nicht bereut, hierher gekommen zu sein“, meint Fabian. Ulla erkennt an, dass der leere Raum mit seinen kahlen Wänden einen anstrengende Akustik hat, „dafür war’s ordentlich“, meint sie. Und Carlo findet das Konzept von „Süß + Salzig“ interessant und verspricht, wiederzukommen.

 

Text: Johannes Hayner, Fotos: Volker Kuntzsch